Kommende Veranstaltungen

Argentinien – Die Demokratie ist bedroht

Sergio Ferrari, Autor und Journalist spricht über die aktuelle Situation in Argentinien, seinem Herkunftsland. Sergio Ferrari ist Mitglied von El Periscopio – Kollektiv widerständig im faschistischen Gefängnis.

Welchen Weg geht Argentinien nach Mileis Machtübernahme?
Am 10. Dezember 2023 hat Javier Milei als Präsident die Macht in Argentinien übernommen – ideologisch bezeichnet er sich als «anarcho-libertär». Die Politik, die er in den zweieinhalb Monaten seiner Regierung vorangetrieben hat, ist zutiefst neoliberal und baut den Sozialstaat ab. Seit dem ersten Tag seiner Machtübernahme sieht sich Milei mit ständigen Volkswiderständen unterschiedlicher Art konfrontiert. Am 24. Januar dieses Jahres kam es zum ersten grossen landesweiten Streik – mehr als anderthalb Millionen
Menschen haben sich daran beteiligt. Dazu aufgerufen haben die drei wichtigsten Gewerkschaftsbünde des Landes sowie soziale Bewegungen.
Die derzeitige politische Lage ist zutiefst polarisiert. Die neue Regierung versucht, Gesetze und Dekrete voranzutreiben, die die argentinische Demokratie im Kern bedrohen – 40 Jahre nach dem Ende der letzten zivilen, militärischen und religiösen Diktatur.
Aktuell ist der soziale Frieden in Argentinien in Gefahr. Die verschiedenen Volksgruppen rufen die internationale Solidarität auf, den neuen Widerstand zu stärken und zu unterstützen.

Vortrag mit Diskussion:
Montag, 26. Februar 2024, 19 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern.

Flyer zur Veranstaltung


Vergangene Veranstaltungen

Buch am Donnerstag: Systemsturz – Der Sieg der Natur über den Kapitalismus

Roland Herzog, Ökonom und Soziologe, präsentiert den übersetzten Bestseller aus Japan.

Welcher zeitgenössische Marxist kann von sich behaupten, er hätte Hunderttausende seiner Bücher unter die Leute gebracht? Kohei Saito (geb. 1987) hat dies mit links geschafft.

Offensichtlich hat er in der japanischen Gesellschaft einen neuralgischen Punkt getroffen, denn allein im Erscheinungsjahr 2020 konnten rund 500‘000 Exemplare vertrieben werden. Seit dem letzten Jahr liegt eine Übersetzung in deutscher und englischer Sprache vor. Mit dieser Erfolgsstory versteht sich von selbst, dass dieses Buch ein Muss zum Lesen, zum Diskutieren und zum Einzuschätzen ist.

Ausgehend von einer sorgfältigen Lektüre der Notizbücher von Marx, zeichnet Saito die ökologische Wende im Marxschen Denken nach, erklärt warum Marx das Kapital nicht abschliessen konnte und wie über Marx hinaus ein Degrowth-Communism, also ein Postwachstums-Kommunismus, erreicht werden müsste. Das Buch ist mit Leichtigkeit geschrieben, gut verständlich, spannend und zweifellos herausragend. Der verfasste Text baut auf Saito’s verschiedenen anderen Büchern auf.

Donnerstag, 25. Januar 2024, 19 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern.

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Buch am Donnerstag: Brandherd Palästina – Was hierzulande ausgeblendet wird

Ron Ganzfried, Berner Jude, präsentiert und kommentiert sein viel beachtetes Video zur aktuellen Situation in Israel / Palästina und zentrale Themen in diesem Konflikt.
Der Palästinenser Sami Daher stellt im zweiten Teil der Veranstaltung seine Sicht der Situation zur Diskussion. Er lebt seit 42 Jahren in der Schweiz und ist Eigentümer der Pittaria (orientalische Gourmet-Oase).

Ron Ganzfried stammt aus einer jüdischen Familie in Bern und wuchs als Kleinkind in Israel auf. Sein Vater, ein Überlebender des KZ-Auschwitz, war israelischer Staatsbürger. Für die Familie war klar, Israel ist der Staat für Juden. Bei einem Besuch in Israel, realisierte er als 16-Jähriger, dass die Verwandten in einem herrschaftlichen Haus lebten, das früher einem nach Jordanien vertriebenen und enteigneten Palästinenser gehört hatte. Seine Verwandten ihrerseits wurden eine Generation vorher von den Nazis in Deutschland enteignet. Nach diesem Schlüsselerlebnis begann Ron Ganzfried, sich mit der Geschichte Israels und Palästinas zu beschäftigen und stiess dabei auf Mythen und Tabus, die hierzulande verbreitet resp. ausgeblendet werden wie etwa:

  • das Quasi-Verbot, Israel zu kritisieren
  • wie verschiedene Rechtssysteme ein Apartheidsystem begründen
  • dass Israel ein ethno-religiöser Staat ist
  • die strategisch nützliche Position Israels für den Westen

Ron Ganzfried verurteilt nicht nur die Menschenrechtsverletzungen Israels, sondern auch den terroristischen Überfall der Hamas. Er ist Vorstandsmitglied der Gesellschaft Schweiz-Palästina und beschäftigt sich mit der zu diskutierenden Frage: Was können wir hier, was kann Europa tun, damit in Israel für alle Bewohner:innen die Menschenrechte eingehalten werden?

Donnerstag, 30. November 2023, 19 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern.

Flyer zur Veranstaltung


Buch am Donnerstag: Alle_Zeit. Eine Frage von Macht und Freiheit

Präsentiert von Karin Roth, Studentin, Mitglied VWelles – Rethinking Economics

Die Autorin Teresa Bücker behandelt die Thematik der Zeiteinteilung auf mehreren Ebenen. Sie zeigt auf, dass grundlegende Auseinandersetzungen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft sich letztlich um die zentrale Frage drehen: die Zeit. Das Buch stellt ein überzeugendes Plädoyer für die Politisierung der Zeit und einen entsprechenden gesellschaftlichen Diskurs dar. Diskutiert werden die Auswirkungen der gegenwärtigen Zeitpolitik, dazu gehören nicht nur Erwerbsarbeitszeit, sondern auch Zeit für Care, freie Zeiten, die Zeitperspektive von Kindern und vor allem die Wichtigkeit der Zeit für politische und gesellschaftliche Partizipation.

Donnerstag, 26. Oktober 2023, 19 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern.


Filmvorführung: Brucia ancora dentro

Antifaschistische Genoss:innen aus Mailand haben 20 Jahren nach der schwarzen Nacht, in welcher David “Dax” Cesare von drei Neonazis ermordet wurde, einen Film zu seinem Gedenken realisiert. Der Film wird in Anwesenheit von Genoss:innen aus Mailand gezeigt.
Trailer und weitere Infos: https://bruciancoradentro.it/

Samstag, 21. Oktober 2023, 19:30 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern.


Jahresversammlung und anschliessende Lesungen

  1. Jahresversammlung des Vereins Politische Bibliothek Bern, Beginn ca. 17 Uhr
  2. Lesungen: Rebellion in Bern, Beginn um 19 Uhr
  • Fred Arm und Anton Lehmann lesen aus ihrem Buch Er wohnt in einer stadtbekannten Kommune über studentische Aktionen “gegen den Staub unter den Talaren” und die Jugendbewegung zur erfolgreichen Eroberung der Reitschule 1987.
  • Max Rüdlinger legt einen sehr persönlichen Bericht von seiner Zeit als Aktivist der 1968er-Jahre vor. Er ist bekannt als “Griesgram der Nation” und als Filmschauspieler, unter anderem Ä Nacht lang Füürland und Achtung, fertig, Charlie! Er ist nicht zuletzt aus “psychohygienischen Gründen” Autor zweier Bücher bekannt.

Donnerstag, 21. September 2023, 17 Uhr & 19 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern.


Ivana Hoffmann. Ein Leben voller Liebe und Hoffnung.

Diese Veranstaltung wird nicht durch die Polit Bibliothek organisiert.

Buchpräsentation von Wir können organisiert handeln (https://orghan.ch)

Ivana Hoffmann war eine der ersten Internationalist:innen, welche nach Rojava gingen, um die Revolution zu verteidigen. Am 7. März 2015 verstarb sie in einem Gefecht mit dem Daesh (IS). In Erinnerung an sie und anlässlich ihres Geburtstages am 1. September werden Genoss:innen das Buch über ihr Leben vorstellen.

Freitag, 1. September 2023, 19 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern.


Buch am Donnerstag: Technologien der neuen Kriegsführung

Präsentiert von Rohan Patil, Mitglied der AG Programm der Polit Bibliothek.

Neue Technologien verändern nicht nur unseren Alltag, sondern auch die moderne Kriegsführung. Immer mehr ersetzen digitale Waffen die Soldat:innen. Angriffe finden nicht nur auf dem Schlachtfeld statt, sondern auch auf dem digitalen Weg. Neben unbenannten Drohnen und Cyberattacken auf kritische Infrastrukturen gewinnt auch die Künstliche Intelligenz immer mehr Einfluss in das Kriegsgeschehen und wirft dabei ethische Fragen auf.

Donnerstag, 31. August 2023, 19 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern.


Buch am Donnerstag: Power to the people, not corporations!»

Die beiden Aktivist:innen von MultiWatch Silva Lieberherr und Elango Kanakasundaram präsentieren das Handbuch zur Konzernbeobachtung «Power to the people, not corporations!»

Ob beim Einkauf, in der Nachbarschaft, am Bahnhof oder bei der Arbeit: Grosse Firmen und ihre Produkte begegnen uns überall. Auf der einen Seite wollen sie mit ihrer Werbung uns weismachen, dass ihre Produkte  gesund, ökologisch und sozial hergestellt sind. Auf der anderen Seite treten sie als «sozialer» Arbeitgeber auf.

Jedoch sind diese Konzerne verantwortlich für Ausbeutung von Menschen und die Zerstörung von Natur und Lebensgrundlagen. MultiWatch hat nun ein Handbuch veröffentlich, mit welchem sie konkret Werkzeuge liefert, um einerseits die Konzernmacht innerhalb des kapitalistischen Systems zu verstehen, und andererseits konkret gegen sie vorzugehen.

Lasst uns gemeinsam mit den betroffenen Menschen einen erfolgreichen Kampf gegen Ausbeutung, patriarchale und rassistische Unterdrückung wie gegen die Zerstörung der Natur führen. Power to the people, not corporations!

Donnerstag, 29. Juni 2023, 19 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern.


Eine PunkRock-Lyrik-Lesung

Diese Veranstaltung wird nicht durch die Polit Bibliothek organisiert.

Der Krieg in der Ukraine ist eine bellizistische Zeitenwende.

Aus dem anfänglichen Gefühl der ratlosen Ohnmacht ist ein lautes Schweigen zu Krieg und Militarismus geworden.

Vergessen scheint, dass die Ablehnung von Militär und Militarisierung in der Vergangenheit oft klar und deutlich formuliert wurde.

Euch erwartet eine wilde Mischung an Texten, die einzig und allein das Ziel haben, zu vermitteln, dass Krieg und Militär einfach nur Moppelkotze sind. Immer und überall. Für alle Beteiligten.

Dienstag, 25. April 2023, 19:30 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern.

Link zur Veranstalterin: punknotwar.blackblogs.org


Buch am Donnerstag: Die monetäre Maschine

Eine Kritik der finanziellen Vernunft.

Inhaltlich geht es um die Kritik an der Tauschtheorie des Geldes und vor allem darum, dass Geld unpolitisch und neutral sei sowie von Technokraten in den Zentralbanken gesteuert werden müsse.

Vielmehr ist Geld höchst politisch zu verstehen, seine Privatisierung müsste rückgängig gemacht werden, denn es handelt sich entscheidend darum, was mit der Geldschöpfung passiert, wofür Kredite gegeben werden und welcher politische Einfluss auszuüben möglich ist.

Geld wird als Infrastruktur in Analogie zu Elektrizität verstanden. Vorhanden ist mehr oder weniger grosse monetäre Souveränität, die auszunutzen ist.

Neben der Vorstellung des Buchinhaltes wird der Ökonom und Soziologe Roland Herzog auf aktuelle Entwicklungen eingehen, seien dies Schattenbanken oder das Grounding der Credit Suisse.

Donnerstag, 27. April 2023, 19:00 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern


Reprise: Angst und Macht

„Klimakollaps“, „Krieg“, „Pandemie“, „Rezession“ – bedrohliche Themen wie diese bestimmten in den letzten Jahren unser Leben. Wellen von Angst und Panik durchpflügten Politik, Leitmedien, die Wissenschaftscommunity ebenso wie die Gerüchteküchen der Stammtische und Social-Media-Kanäle.

Der Psychologe Rainer Mausfeld wies allerdings bereits 2019 darauf hin, dass die Erzeugung und dauerhafte Beibehaltung einer Grundangst für das kapitalistische System charakteristisch ist: Soziale Abstiegsangst, Konkurrenz, Entsolidarisierung, Zerstörung des Selbstvertrauens des Einzelnen. Darüberhinaus kritisiert der emeritierterte Professor für Allgemeine Psychologie der Universität Kiel die westliche Demokratie als fassadenhaft und neoliberal-elitär.

Was können wir aus seinem Ansatz lernen, um ein möglichst angstfreies und solidarisches Leben zu führen? Wie befreien wir uns aus der Endlosschleife jenes „Theaters des Schreckens“, das Politik und Medien speziell für uns aufführen?

Rainer Mausfeld, Angst und Macht. Herrschaftstechniken der Angsterzeugung in kapitalistischen Demokratien, Frankfurt 2019. Vorgestellt von Christian Saehrendt

Freitag, 28. April 2023, 19:00 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern.


Buch am Donnerstag: Verliebte Feinde

Im Nachgang zu den Lesungen anlässlich des Hausfestes und auf geäusserte Wünsche zeigen wir den Film «Verliebte Feinde» von Werner Schweizer und Katja Früh.

Der Film «Verliebte Feinde» erzählt die Geschichte eines aussergewöhnlichen Paares: Der katholische Intellektuelle Peter von Roten stammt aus dem Wallis, die protestantische Frauenrechtlerin Iris von Roten vom Zürichsee. Der Erzählung liegt der umfangreiche Briefwechsel von Iris und Peter von Roten zu Grunde, herausgegeben vom Historiker Wilfried Meichtry.

Die Sympathie führte diese zwei starken Persönlichkeiten zusammen – ihre Ansprüche an ein gemeinsames Zusammenleben, das beiden Partnern Selbständigkeit, Emanzipation und Selbstverwirklichung schaffen sollte, sind noch heute aktuell.

Zwischen 1943 und 1950 schrieben sich die beiden an die 1300 Briefe, in denen sie Feminismus, Religion, Politik, Literatur, Liebe, offene Beziehung und Sexualität debattieren. Die Offenheit und Radikalität, mit der sie in diesem Briefwechsel ihre Gefühle analysiert haben, bleibt bis heute faszinierend.

In inszenierten Szenen, mit Aussagen von Bekannten und Zeitzeugen sowie Archivmaterial, zeichnet der Film ein Bild dieser schwierigen, leidenschaftlichen und unkonventionellen Beziehung.

Donnerstag, 30. März 2023, 19:00 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern


Das Spannungsfeld zwischen Einzelnen und Gemeinschaft im Anarchismus

Diese Veranstaltung wird nicht durch die Polit Bibliothek organisiert.

Anarchistische Tradition, Theorie und Bewegung sind durchzogen von verschiedensten Spannungsfeldern. Ein sehr prominentes ist dabei jenes von Einzelnen und Gemeinschaften.

Mit einem bestimmten Schema hat Jonathan am Beispiel von zahlreichen anarchistischen Quellentexten untersucht, wie sich das spannungsvolle Verhältnis zwischen Kollektivismus und Individualismus im Anarchismus gestaltet. Wann gilt in diesen Kollektivität als Zwangsgemeinschaft? Welche Form des Individualismus beruht letztendlich nur auf einem bürgerlichen Verständnis? Was gilt Anarchist*innen als ein sinnvolles Verständnis und Verhältnis von Einzelnen und Gemeinschaft?

Vortrag von Jonathan Eibisch
Jonathan hat sich viele Jahre mit der politischen Theorie des Anarchismus beschäftigt und dazu kürzlich eine Doktorarbeit abgeschlossen. Da ihm die Vermittlung wichtig ist, spricht er zu interessierten Menschen in verschiedenen Kreisen und mit unterschiedlichem Vorwissen und Erfahrungsstand. Er lebt in Leipzig, ist männlich und ostdeutsch sozialisiert, weiß gelesen und rebelliert dagegen.

Texte, andere Gedanken und manche seiner Aktivitäten bloggt er auf: paradox-a.de

Mittwoch, 29. März 2023, 19:30 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern

Link zur externen Veranstalterin


Buch am Donnerstag: Pharma fürs Volk

Beat Ringger, Autor, ehemals geschäftsleitender Sekretär des Denknetzes, präsentiert sein neues Buch «Pharma fürs Volk».

  • Novartis und Roche kaufen für 34 Milliarden Franken eigene Aktien zurück und vernichten sie, statt in Medikamente zu investieren.
  • Die Zahl der Personen, die weltweit an und mit einer Antibiotikaresistenz sterben, ist auf 4,95 Millionen gestiegen.
  • Das teuerste Medikament kostet über 3,5 Millionen US-Dollars.

Wie ist das möglich?

In keinem anderen Land der Welt ist die Pharmabranche so dominant wie in der Schweiz, und in kaum einem andern Land ist die Kritik so leise. Dabei stecken wir in einer gefährlichen Arzneimittelkrise. Die Preise für neue Medikamente sind ins Unermessliche gestiegen. Wichtige Standard-Medikamente sind nicht mehr lieferbar. Dringend benötigte Arzneimittel (z.B. gegen antibiotikaresistente Krankheitskeime) werden erst gar nicht entwickelt, weil dies zu wenig profitabel ist.

Beat Ringger zeichnet in seinem Buch nach, wie die die dominierenden Pharmakonzerne in den letzten 30 Jahren zu Finanzmarkt-getriebenen Vertriebsund Marketingunternehmen geworden sind und welche Folgen das für die globale Gesundheitsversorgung hat. Ringger plädiert für einen Systemwechsel. Es braucht offene Patente. Es braucht Preise, die auf Basis der effektiven Kosten festgelegt werden. Es braucht eine Pharma fürs Volk, einen Verbund aus öffentlichen Labors und gemeinnützigen Unternehmen, um die Macht von Big Pharma zu durchbrechen.

Doch wie schaffen wir einen solchen Systemwechsel? Darüber sprechen wir am 23. Februar in der Polit Bibliothek.

Donnerstag, 23. Februar 2023, 19:00 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern

Flyer Pharma fürs Volk


Buch am Donnerstag: 100 Jahre Faschismus

Christian Saehrendt spricht zum Thema Faschismus auf der Grundlage der beiden Bücher «Europäischer Faschismus im Vergleich 1922-1982» von Wolfgang Wippermann und «Faschismus – und wie man ihn stoppt» von Paul Mason.

Was ist Faschismus? Manchen mag die Frage zu banal vorkommen, schließlich wissen doch alle, was gemeint ist!? Bei näherer Betrachtung scheint aber jeder etwas anderes darunter zu verstehen. Und schließlich bedeutet das italienische Wort Fasci eigentlich nur „Bündel“ oder „Bund“, also inhaltlich gar nichts.

Vor gut 100 Jahren marschierte Mussolini nach Rom und übernahm die Regierung, im Herbst 1923 tat es Hitler ihm mit dem „Marsch auf die Feldherrnhalle“ in München nach, kam aber erst zehn Jahre später in Berlin zum Ziel. Das unerfreuliche Doppeljubiläum nehmen wir zum Anlass, über die Faschismusforschung und ihre aktuelle Relevanz nachzudenken.

Grundlage bildet die unverändert bedeutsame Vergleichsstudie des renommierten deutschen Faschismusexperten Wolfgang Wippermann, Europäischer Faschismus im Vergleich 1922-1982, Frankfurt 1983. Zur Ergänzung ziehen wir hinzu eine aktuelle Publikation des englischen Journalisten Paul Mason, Faschismus – und wie man ihn stoppt, Frankfurt 2022.

Donnerstag, 26. Januar 2023, 19:00 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern

Flyer 100 Jahre Faschismus


Buch am Donnerstag: Niemand soll frieren müssen

Mario Stegmann alias Moor gibt uns auf einen einzigartigen Blick in die Welt der Randständigen und Obdachlosen in den 80er Jahre. Als Zeitzeuge nimmt er uns auf seine persönliche Reise durch seine Vergangenheit, in einer Welt von Kravallen, Jugendunruhen und Hausbesetzungen. Seine Prägungen und Erfahrungen aus dieser Zeit lassen uns verstehen, wie er aus einer Not eine Tugend wurde. Zusammen mit seinen Freunden erschuff und unterhielt er, trotz aller Kritik, die Gassenküche und die Notschlafstelle «Sleepers» in Bern, wofür sie 2014 den städtischen Sozialpreis erhielten.

Donnerstag, 24. November 2022, 19:00 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern

Flyer Niemand soll frieren müssen


Buch am Donnerstag: «Er wohnt in einer stadtbekannten Kommune»

Die Geschichte einer politisch und kulturell aktiven Berner WG 1974 bis 93 an der Neubrückstrasse 67.

«Er lebt in einer stadtbekannten Kommune», so nicht nur der Buchtitel, sondern auch der Ficheneintrag der Bundespolizei in den frühen 80er Jahren zu einem Mitglied der Wohngemeinschaft an der Neubrückstrasse 67 in Bern. Stadtbekannt war die Wohngemeinschaft tatsächlich, nicht zuletzt, weil Exponent:innen der Bewegung nach 68, in den 80er Jahren und rund um die Reitschule dort ihr Domizil hatten. In der Wohngemeinschaft wohnten von 1974 bis 1993 über 60 Leute, die zusammen kochten, diskutierten und subversive Aktionen an der Universität, in der Stadt, in der Reitschule und in der Armee planten.

Das Buch beleuchtet damalige Aktionsformen für gesellschaftliche Veränderungen und die Politisierung von den Bewohnenden. Es zeichnet, mit dem Fokus auf die Wohngemeinschaft, eine kulturelle Revolution nach. Wie vorwiegend junge Frauen und Männer aus dem engen, meist bürgerlichen Elternhaus mit seiner verklemmten Sexualmoral hinein ins offene und kunterbunte Leben an der Neubrückstrasse 67 flohen, wie sie mit der sogenannten ‹freien Liebe› umgingen und sich in einer neuen Form von Gemeinschaft zusammenrauften.

Die beiden Autoren Anton Lehmann und Fred Arm brachten anhand von durchgeführten Interviews mit rund 60 Ehemaligen und Zeitzeug:innen die Geschichten zu Papier. Daraus entstand ein Buch von knapp 250 Seiten. Das Buch erzählt auch von politischen Haltungen und biografischen Entwicklungen von Bewohnenden. – Und nicht zuletzt ist es eine Geschichte über eine lebhafte aussenparlamentarische Opposition in Bern.

Diese Buchvorstellung wird präsentiert von:
Anton Lehmann und Fred Arm, Co-Autoren und ehemalige Bewohner
Christine Sieber, ehemalige Bewohnerin
Til Rösler, Architekt und seine Planwerkstatt
Toni Koller, Lektorat

Donnerstag, 27. Oktober 2022, 19:00 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern

Flyer Kommune


Die Festung Europa, der Aggressor Türkei und die Hoffnung Rojava

Diese Veranstaltung wird nicht durch die Polit Bibliothek organisiert.

Auf der Veranstaltung wird beleuchtet, wie die Türkei als „Türsteher“ von Europa dafür bezahlt wird, Menschen daran zu hindern nach Europa zu fliehen. Und sie gleichzeitig durch ihre Kriegspolitik gegen Rojava eine Vielzahl von Menschen überhaupt erst zur Flucht zwingt – ein lukratives Geschäft. Menschen, die es dennoch Richtung Europa schaffen, sind an der griechisch-türkischen Grenze von Pushbacks, Gewalt und Kriminalisierung betroffen. Die Brutalisierung des Status Quo lässt sich in der Türkei als auch in der Europäischen Union beobachten. Die EU schottet sich ab, um ihre kapitalistische Produktionsweise und die damit verbundene imperiale Lebensweise so lange wie möglich aufrechtzuerhalten.

Dr. Kerem Schamberger ist Aktivist und Referent für Flucht und Migration bei medico international.

Samstag, 29. Oktober 2022, 19:30 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern

Link zur externen Veranstalterin


10 Jahre Rojava – Wir sind nicht alle, es fehlen die Gefangenen:

Diese Veranstaltung wird nicht durch die Polit Bibliothek organisiert.

Lesung des Briefwechsels zwischen eines Aktivisten der PKK und einer Aktivistin der RAF.

Gemeinsam mit Yekîtiya Xwendekarên Kurdistan (Verband der Studierenden aus Kurdistan) und der Roten Hilfe Schweiz laden wir ein zu einer szenischen Lesung des Briefwechsels zwischen eines Aktivisten der PKK und einer Aktivistin der RAF.

Der Kampf für die Befreiung führt auch durch die Knäste. Sinnbildlich dafür steht das Buch “Briefwechsel”, in welchem der Austausch zwischen Christa Eckes von der RAF und Hüseyin Çelebi der PKK dokumentiert ist. Beide sassen zeitgleich in Knästen Deutschlands, die eine wegen ihrer Beteiligung am bewaffneten Aufbruch hier, der andere wegen seiner Beteiligung am Freiheitskampf dort. In ihrem Briefwechsel entspannt und zeigt sich das solidarische Band, das aus einer gemeinsamen kämpferischen Identität folgt und Zellentüren zu überwinden weiss.

Dienstag, 27.September 2022, 19:00 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern


Buch am Donnerstag: Angst und Macht

„Klimakollaps“, „Krieg“, „Pandemie“, „Rezession“ – bedrohliche Themen wie diese bestimmten in den letzten Jahren unser Leben. Wellen von Angst und Panik durchpflügten Politik, Leitmedien, die Wissenschaftscommunity ebenso wie die Gerüchteküchen der Stammtische und Social-Media-Kanäle.

Der Psychologe Rainer Mausfeld wies allerdings bereits 2019 darauf hin, dass die Erzeugung und dauerhafte Beibehaltung einer Grundangst für das kapitalistische System charakteristisch ist: Soziale Abstiegsangst, Konkurrenz, Entsolidarisierung, Zerstörung des Selbstvertrauens des Einzelnen. Darüberhinaus kritisiert der emeritierterte Professor für Allgemeine Psychologie der Universität Kiel die westliche Demokratie als fassadenhaft und neoliberal-elitär.

Was können wir aus seinem Ansatz lernen, um ein möglichst angstfreies und solidarisches Leben zu führen? Wie befreien wir uns aus der Endlosschleife jenes „Theaters des Schreckens“, das Politik und Medien speziell für uns aufführen?

Rainer Mausfeld, Angst und Macht. Herrschaftstechniken der Angsterzeugung in kapitalistischen Demokratien, Frankfurt 2019. Vorgestellt von Christian Saehrendt

Donnerstag, 29. September 2022, 19:00 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern

Flyer Angst und Macht


Brasilien über alles – Bolsonaro und die rechte Revolte

Vortrag von Niklas Franzen (Autor und Journalist) zu Brasilien unter Bolsonaro, den kommenden Wahlen und dem Widerstand von unten.

„Brasilien über alles, Gott über allen“, lautete die Wahlkampfparole von Jair Bolsonaro. Sein fulminanter Aufstieg hat Brasilien verändert. Soziale und gesellschaftliche Errungenschaften wurden systematisch zurückgedreht, die Auswirkungen des rechten Kulturkampfes sind überall spürbar. Mit Bolsonaros Segen haben sich fundamentalistische Christ*innen in der Politik festgesetzt, Invasor*innen haben ganze Landstriche in Amazonien erobert, es sind immer mehr Waffen im Umlauf. Mit seiner unkonventionellen Art stellt Bolsonaro zudem viele Grundsätze des politischen Systems auf den Kopf. Die Inszenierung als Anti-Politiker hat er perfektioniert und die sozialen Medien setzt er als Waffe ein. Brasiliens Präsident steht für eine neue Art des Rechtsradikalismus.

Die Folgen seiner Amtszeit sind verheerend: Bolsonaro hat das Land an den Rand des Kollaps geführt. Traumatisiert durch die Pandemie, als Paria im Ausland, zernagt durch die Wirtschaftskrise. Dennoch kann sich der Rechtsradikale auf den harten Kern seiner Unterstützer*innen verlassen. Mit dem Bolsonarismus gibt es eine schlagkräftige Bewegung, die treu hinter ihrem Idol steht. Die am 2. Oktober 2022 stattfindende Wahl wird eine harte Bewährungsprobe für Brasilien. Denn Bolsonaro sät in Trump-Manier Lügen über das Wahlsystem und erklärte mehrfach, „nur Gott“ könne ihn von der Präsidentschaft entfernen. Einige befürchten gar einen Putschversuch.

Wo steht Brasilien nach fast vier Jahren von Bolsonaros Präsidentschaft? Was sind die Ursprünge der rechten Revolte? Wo laufen die Bruchlinien seines Projekts? Und wie formiert sich der Widerstand von unten? Diese und weitere Fragen wird der Journalist Niklas Franzen auf unserer Veranstaltung beantworten. Franzen ist Brasilien-Experte und hat als Korrespondent in São Paulo gearbeitet. Soeben ist sein Buch „Brasilien über alles. Bolsonaro und die rechte Revolte“ bei Assoziation A erschienen.

Mittwoch, 31.8.2022, 19:30 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern
Das Buch ist vor Ort zum Kauf erhältlich.


Der tamilische Befreiungskampf – Filmvorführung und Diskussion

Diese Veranstaltung wird durch die Gruppe Phoenix TNG organisiert.

Die Gruppe Phoenix TNG führt den Film ‘No fire zone’ über die militärische Besiegung der tamilischen Begreiungsbewegung. Anschliessend sollen Erfahrungen ausgetauscht und diskutiert werden.

Donnerstag, 18.8.2022, 19:30 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern

Desaster und Dilemma – Über ökologische Katastrophe und Klimabewegung

Kosmoprolet #6: Heftvorstellung & Diskussion

Auch wenn Meldungen von neuen Hitzerekorde, verheerenden Dürren oder Naturkatastrophen immer mehr zu Randnotizen werden: Der durch den Kapitalismus erzeugte Klimawandel bleibt das gravierendste Problem der Menschheit und er schreitet ungebremst voran. Im Text «Desaster und Dilemma» nähern wir uns der Katastrophe an und beleuchten die Klimabewegung, die sich dagegenstemmt.

Warum ist ein Ausweg ohne einen fundamentalen Wandel der Produktionsweise undenkbar? Taugen demokratische Ideale und staatliche Verfahren zur Abwendung der Klimakrise? Ist die politische Antwort der Rechten von SVP bis AFD wirklich so irrational? Welche Strategien der Klimabewegung sind erfolgsversprechend und welche eher nicht?

Nach einem kurzen Inputvortrag diskutieren wir gerne mit euch über diese Fragen.

Dienstag, 21.6.2022, 19:00 Uhr (Apéro) / 20:00 Uhr (Inputvortrag), Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern

Kosmoproletist eine Assoziation antiautoritär kommunistischer Gruppen, die seit 2007 die gleichnamige Zeitschrift herausgeben. Die Zeitschrift untersucht den Zustand des globalen Kapitalismus im Hinblick auf seine Aufhebung und soll ein kollektiver Organisator sein, der zur Entstehung eines sozialrevolutionären Pols beiträgt.


Feministische Friedensarbeit in der Ukraine und anderswo – Warum ist sie aktuell wichtig?

Diese Veranstaltung wird durch WIDE Switzerlandorganisiert.

  • Vom militärischen Verteidigungsdiskurs zu einer Kultur des Friedens!
  • Was sagen Frauen und ihre Netzwerke und welche Reaktionen erleben sie?
  • Wie wollen und wie sollen wir uns als Feministinnen positionieren?

Mit einem Input von Annemarie Sancar, Mitarbeiterin FriedensFrauen Weltweit PWAG, mit langjähriger Erfahrung in Friedensarbeit, u.a. in der Ukraine.

Annemarie Sancar wird Bezug nehmen auf Ergebnisse des von PWAG organisierten Symposiums «Abrüstung – Feministische Perspektiven auf Friedenspolitiken und Sicherheit» vom 23. und 24. Juni mit Friedensaktivistinnen aus verschiedenen Konfliktregionen.

Danach Austausch und Diskussion mit den Anwesenden. Es werden Frauen aus der Ukraine teilnehmen.

Im Anschluss sind alle herzlich zum Apéro eingeladen!

Montag, 27. Juni 2022, 19:00 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern

Flyer WIDE Feministische Friedensarbeit


Mitgliederversammlung (MV) und Buch am Donnerstag

Die diesjährige Mitgliederversammlung findet am 30. Juni 2022 um 18 Uhr in der Polit Bibliothek statt. Danach folgt die Veranstaltung ‘Buch am Donnerstag’ (siehe unten), im Anschluss runden wir den Abend durch ein Apéro und geselliges Beisammensein ab.

Das Buch am Donnerstag: The Metamorphosis of Intervention

Natalie Benelli, Soziologin, Mitglied der nationalen Koordination der Vereinigung Schweiz-Cuba und Vertreterin der Kampagne Unblock Cuba, präsentiert «The Metamorphosis of Intervention» der kubanischen Juristin Leyla Carrillo Ramírez.

Donnerstag, 30. Juni 2022, 19.00 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern

Flyer Metamorphosis of Intervention


Die Grosse Wende in der Gewerkschaftsbewegung

Die beiden Gewerkschafter Vasco Pedrina und Hans Schäppi präsentieren ihr Buch «Die grosse Wende in der Gewerkschaftsbewegung» über die Neuausrichtung der Gewerkschaften in den Neunzigerjahren.

Dienstag, 7. Juni 2022, 19.00 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern

Zu beachten: Hans Schäppi ist aus gesundheitlichen Gründen verhindert, daher wird Vasco Pedrina das Buch alleine präsentieren.


Repression und Antifaschismus in Lyon

Diese Veranstaltung wird nicht durch die Polit Bibliothek organisiert.

Nach einer Auseinandersetzung mit Faschisten während einer Demonstration in Lyon, wurde gegen sieben antifaschistische Aktivist*innen Anklage erhoben; Vier der Angeklagten wurden bis zum Prozess in Untersuchungshaft festgehalten, die anderen drei wurden einer strengen gerichtlichen Kontrolle (vom Gericht auferlegte Einschränkungen) unterzogen.

Daraufhin wurde das «Comitè de soutien 23.09.» gegründet mit dem Ziel, den Inhaftierten materielle Solidarität zukommen zu lassen, aber auch den Kampf ausserhalb der Gefängnismauern fortzusetzen.

Im März letzten Jahres plante die Regierung die antifaschistische Gruppe «GALE» (Groupe Antifasciste Lyon et Environs) aufzulösen, bzw. das Verbot von Aktivismus unter dem Namen «GALE». Das «Comitè de soutien 23.09.» konzentrierte sich daraufhin mit seinen Aktionen gegen diesen drohenden Regierungsentscheid. Es handelt sich dabei um die erste Massnahme gegen eine antifaschistische Vereinigung seit den 80er Jahren.

Das «Comitè de soutien 23.09.» wird über die Repression und Antifaschismus in Lyon sprechen.

Samstag, 21. Mai 2022, 18:00 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern


Putins Angriffskrieg in der Ukraine und neue Welt(un)ordnung

Inputreferat mit Judith Huber und Jo Lang

Täglich flimmern Berichte aus der Ukraine über die Fernsehkanäle. An unterschiedlichsten Kommentaren und Einschätzungen fehlt es nicht. Zudem werden die Propagandamaschinerien unermüdlich und allseitig gefüttert. Eine kritische Überprüfung ist häufig nicht möglich. Von daher sind auch vielfältige Spekulationen im Umlauf. Kriege führen unbestreitbar zu schrecklichen, katastrophalen und nicht zuletzt zu verbrecherischen Ereignissen, sowohl auf individueller wie auf kollektiver Ebene.

Der Angriffskrieg von Putin und seiner Entourage ist aufs Schärfste zu verurteilen, doch wir kommen nicht umhin, vertieft über Hintergründe, Zielsetzungen und Auswirkungen für die Zukunft zu diskutieren. In Inputreferaten werden diesbezügliche Überlegungen präsentiert. Neben den aktuellen Eskalationen und Kriegsverbrechen liegen die Schwerpunkte zum einen bei den Veränderungen in Mittel- und Osteuropa und zum anderen bei den Auswirkungen und Verwicklungen der Schweiz und Europa allgemein.

Freitag, 13. Mai 2022, 19:00 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern

Flyer Putins Angriffskrieg


Für Hans-Jürgen Krahl. Beiträge zu seinem antiautoritären Marxismus.

Buchvorstellung mit Meike Gerber, Emanuel Kapfinger und Julian Volz

Hans-Jürgen Krahl war ein unglaublicher Revolutionär: Um 1968 gab es niemanden, der den Versuch einer «historisch angemessenen Vermittlung von Theorie und Praxis» derart intensiv betrieben hat wie er. Als Vorstandsmitglied des SDS lieferte er wichtige Überlegungen zur Organisation der Studierendenbewegung. Er stellte sich nicht nur entschieden gegen eine autoritäre Wende der Bewegung, sondern setzte ihr ein Modell antiautoritärer Emanzipation entgegen. Als einer der Theorieköpfe von ’68 debattierte er mit den Intellektuellen der Frankfurter Schule auf Augenhöhe und arbeitete an einer eigenständigen Weiterentwicklung der Kritischen Theorie. Trotz seines frühen Todes mit 27 Jahren hinterließ er ein faszinierendes Lebenswerk, das auch heute einen wichtigen Fundus für Theorie und Praxis der antiautoritären Linken bietet.

Der im Januar 2022 im mandelbaum Verlag erschienene Sammelband «Für Hans-Jürgen Krahl. Beiträge zu seinem antiautoritären Marxismus», herausgegeben von Meike Gerber, Emanuel Kapfinger und Julian Volz, bringt nun erstmals aktuelle Auseinandersetzungen mit Krahls zentralen Themen in einem Buch zusammen. Die Herausgeber*innen werden in einem einführenden Vortrag das Themenspektrum des Sammelbandes von Krahls Klassenanalyse über seine Auseinandersetzung mit Adorno, die Vermittlung von Theorie und Praxis bis hin zu seiner internationalen Rezeption aufzeigen. Zudem werden Sie ihre Überlegungen vorstellen, warum die Auseinandersetzung mit Krahl für eine revolutionäre Linke heute wichtig und fruchtbar ist.

Freitag, 06. Mai 2022, 19:00 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern


Das Buch am Donnerstag: Blinde Passagiere. Die Corona-Krise und ihre Folgen.

«Die Coronakrise und die Folgen» von Karl Heinz Roth, präsentiert von Roland Herzog: Wie tief die weltumspannende Pandemie in unsere Gesellschaften und den Alltag der Menschen hineinwirken, zeigt Karl Heinz Roth in seinem hervorragend recherchierten und gut geschriebenen Buch – ein Grundlagenwerk für die kritische Aufarbeitung dieser Krise, zur Vermeidung kommender.

Donnerstag, 28. April 2022, 19:00 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern

Flyer Die blinden Passagiere


Das Buch am Donnerstag: Die Zukunft ist Geschichte. Wie Russland die Freiheit gewann und verlor.

Die Kunsthistorikerin und Bibliothekarin Ina Mertens präsentiert das Buch: «Die Zukunft ist Geschichte. Wie Russland die Freiheit gewann und verlor» von Masha Gessen. Masha Gessen, geboren 1967 in Moskau, wurde mit Biografien über Pussy Riot, Wladimir Putin und dem Mathematiker Grigori Perelman bekannt. Das Buch «Die Zukunft ist Geschichte. Wie Russland die Freiheit gewann und verlor» wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2019.

Darin will Masha Gessen wissen, wie es in den letzten dreissig Jahren nach Perestroika und Glasnost zum heutigen Zustand Russlands kommen konnte. Gessen versammelt dazu vier Protagonist:innen, alle 1984 in Russland geboren, und folgt deren Erzählungen zu Aufbruch, Freiheit und Selbsterkenntnis mit allen Widersprüchen.

Mit dieser Buchpräsentation läuten wir unsere Veranstaltungsserie ‘Das Buch am Donnerstag’ ein. Immer am letzten Donnerstag im Monat organisieren wir eine spannende Buchbesprechung in der Polit Bibliothek Bern.

Donnerstag, 31. März 2022, 19:00 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern

Flyer Die Zukunft ist Geschichte


Kritische Theorie des Faschismus

Die radikale Rechte wird oft pauschal als faschistisch analysiert. Doch von autoritären Bewegungen unterscheidet sich der Faschismus nicht zuletzt durch seinen Vernichtungswillen. Um die Erfolge der radikalen Rechten – damals wie heute – zu verstehen, gilt es allerdings, sich gerade über die spezifischen Allianzen zwischen beiden Aufschluss zu verschaffen.

Emanuel Kapfinger wird dazu die Faschismustheorie vorstellen, die er in seinem kürzlich erschienen Buch «Die Faschisierung des Subjekts» entwickelt hat. Er aktualisiert darin die Analysen des Institut für Sozialforschung, die den Faschismus als Reaktion auf die multiple Krise der kapitalistischen Gesellschaft erklären, und gibt darüber auch eine Einschätzung der gegenwärtigen radikalen Rechten.

Infos zum Buch: Die Faschisierung des Subjekts. Über die Theorie des autoritären Charakters und Heideggers Philosophie des Todes. Mit einem Vorwort von Micha Brumlik. Mandelbaum Verlag, Wien und Berlin.

Samstag, 12. März 2022, 16:00 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern


Eröffnung der Polit Bibliothek Bern und BuchpräsentationWir wollen die Eröffnung der Polit Bibliothek mit euch feiern! Zur Feier des Tages wird ein Apéro offeriert und Sergio Ferrari wird sein Buch «Ni fous, ni morts» präsentieren:

Weder verrückt, noch tot. Ein Zeugnis gegen das Vergessen.

Im Frühling 2020 erschien das Buch «Ni fous, ni morts» auf Französisch; ein eindrückliches Zeugnis über den Widerstand von politischen Gefangenen während der argentinischen Diktatur, 1974 bis 1979.

Der Journalist und Autor Sergio Ferrari war einer von ihnen. Er wird über den Gefängnisalltag reden und über die Solidarität unter den Gefangenen.

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Donnerstag, 10. März 2022, 19:00 Uhr, Polit Bibliothek, Holligerhof 8, 3008 Bern


Faule Kredite, tüchtige Rechte. Die Krise und der Aufstieg nationalistischer Bewegungen.

In Folge der Wirtschaftskrise nach 2008 sind rechte Parteien und Bewegungen auf dem Vormarsch. Sie versprechen die Rückgewinnung der nationalen Souveränität und inszenieren sich als Opposition gegen die Eliten. Wir schauen uns an, wie die Verheerungen der Krise und ihre politische Verwaltung den Nährboden für den Rechtsruck bereiteten. Und wir diskutieren die spezifische Situation in der Schweiz und die Entwicklung der SVP.

Donnerstag, 28. November 2019, 19:00 Uhr, Unia Sektion Bern, Monbijoustrasse 61, Bern (abgesagt, Wiederholungstermin noch unbekannt)


Gewerkschaftliche Herausforderungen in Venezuela

Die Unia Sektion Bern und der Verein Politische Bibliothek und Diskussion Bern laden zu einer spannenden Debatte über gewerkschftliche Herausforderungen in Venezuela ein.

Kurzreferate und Diskussion mit Marilú Coello und Stalin Pérez Borges

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Donnerstag, 09. Mai 2019, 18:30 Uhr, Polit-Forum Käfigturm, Marktgasse 67, Bern


Auf zum Frauenstreik am 14. Juni 2019

Gefordert werden gute und gerechte Lebens- und Arbeitsbedingungen, Selbstbestimmung und Sicherheit für alle Frauen.

Care-Arbeit – ein wichtiges Thema des Frauenstreiks: Input von Simona Isler, Historikerin, Mitglied WIDE Switzerland

Frauenstreik hier und anderswo: Input von Therese Wüthrich, Verein politische Bibliothek und Diskussion Bern, Mitglied WIDE Switzerland

Nach der Veranstaltung findet die Jahresversammlung des Vereins Politische Bibliothek und Diskussion Bern statt. Alle – auch Nichtmitglieder – sind herzlich eingeladen und willkommen!

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Freitag, 23. November 2018, 19:30 Uhr, Hotel Kreuz, Zeughausgasse 41, Bern


Die aktuelle Menschenrechtssituation im kurdischen Südosten der Türkei

Veranstaltung und Gespräch mit Ueli Mäder, emeritierter Soziologieprofessor aus Basel

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Freitag, 06. Juli 2018, 19:30 Uhr, Unia Sektion Bern, Monbijoustrasse 61, Bern


Von den Krisenprotesten zum neuen Autoritarismus

Referat mit Daniel Mullis (Junger Berner Sozialwissenschaftler, in Frankfurt promoviert)

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Donnerstag, 31. Mai 2018, 19:00 Uhr, Unia Sektion Bern, Monbijoustrasse 61, Bern


Geld – ein höchst spannendes politisches Terrain
Inputreferat mit Roland Herzog – ehemaliger Leiter der Unia Sektion Bern, Ökonom und Soziologe

Wir alle wissen einiges über Geld. Dennoch sind viele damit verbundenen Probleme wenig geklärt. Geld erstreckt sich über eine Geschichte von rund 5‘000 Jahren, und bis es wieder abgeschafft wird, dürfte ebenfalls noch einige Zeit ver- gehen. Daher müssen wir uns intensiver mit Geld sowie nationalen und globalen Geldordnungen beschäftigen. Geld ist heute als öffentlich-privates Mischsystem organisiert, Geld verwandelt sich in Kapital und Geld beherrscht unsere kapita- listische Welt. Besonders in Krisenzeiten wird vermehrt über Geld diskutiert und offensichtlich benötigen die verschiedenen Geldsysteme dringend einer Reform. Welches sind die Ansätze und was bringen sie? Diese Fragen reichen von einer neuen globalen Geldkooperation über den Euro bis zur vollständige Privatisierung von Geld, und behandelt werden sowohl die gerade aktuelle Vollgeldinitiative wie auch lokale Währungen oder Bitcoin.

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Donnerstag, 11. Mai 2017, 19:00 Uhr, Sääli, Brasserie Lorraine, Bern


Buchvorstellung “Albanische Muslime in der Waffen-SS” mit der Autorin Franziska Zaugg

Die Rekrutierung muslimischer Albaner für die Waffen-SS auf dem Gebiet des heutigen Kosovo ist eine historische Tatsache, die man zunächst kaum glauben kann. Bis heute wird dieses brisante Thema emotional diskutiert, besonders unter Bürger_innen aus Balkanstaaten.
In ihrer Doktorarbeit beschäftigte sich Franziska Zaugg mit der Besetzung Albaniens zuerst durch die Italiener, später durch die Deutschen, dem Aufbau und der Umsetzung spezifischer faschistischer bzw. nationalsozialistischer Strukturen in diesem Raum. Höhepunkt dieser Entwicklung war die Rekrutierung albanicher Muslime in die Waffen-SS Division „Skanderbeg“.

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Donnerstag, 16. März 2017, 19:00 Uhr, Sääli, Brasserie Lorraine, Bern


Die Feministinnen Mascha Madörin und Dolores Zoé Bertschinger im Gespräch, anlässlich des Internationalen Frauentages:

Mascha Madörin, 1946, feministische Ökonomin aus Basel, ist eine der ersten Wissenschaftlerinnen im deutschsprachigen Raum, die Forschungsmethoden zur Care-Ökonomie aufzeigte. Sie gehört der Achtundsechziger Generation an. Zum 70. Geburtstag haben Bettina Dyttrich und Stefan Howald das Lesebuch Quer denken: Mascha Madörin herausgegeben (edition 8).

Dolores Zoé Bertschinger, 1988, Doktorandin Religionswissenschaft, Redakteurin Widerspruch – Beiträge zu sozialistischer Politik und ehemalige Redakteurin RosaRot – Zeitschrift für feministische Anliegen und Geschlechterfragen. Sie ist Vertreterin einer jüngeren Generation von Feministinnen und im Frauen*Zentrum Zürich aktiv.

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Donnerstag, 16. Februar 2017, 19:00 Uhr, Sääli, Brasserie Lorraine, Bern


Die Autobiographie von Max Tobler. Doppelte Entstehungsgeschichte eines Buches.

Max Tobler, «Die Welt riss mich». Aus der Jugend eines feinsinnigen Rebellen (1876-1929), hgg. mit einem Nachwort von Christian Hadorn, Chronos Verlag: Zürich 2015.

Max Tobler, der in Vergessenheit geratene Freund des Arbeiterarztes Fritz Brupbacher, war einst eine populäre linke Integrationsfigur. Mitte der 1920er Jahre schrieb er mit der hier erstmals publizierten Autobiografie ein unkonventionelles Bild seiner Zeit.

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Donnerstag, 17. November 2016, 19:00 Uhr, Kulturpunkt Progr

Die erste Veranstaltung des Vereins Politische Bibliothek und Diskussion Bern ist eine Gesprächsrunde mit Jakob Tanner, Tamara Funiciello und Roland Herzog. Als ehemaliger Präsident des Schweizerischen Sozialarchivs hat Jakob Tanner einiges über Notwendigkeit, Relevanz und Probleme von Archiven und Dokumentationen zu erzählen. Tamara Funiciello und Roland Herzog repräsentieren in dieser Gesprächsrunde eine jüngere, respektive ältere Genration von BewegungsaktivistInnen.

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